Gestern habe ich in meinem Workshop zu empathischer Führung darauf hingewiesen, dass aus meiner Sicht Selbstreflexion die Grundlage für empathische Führung ist. Meine Überzeugung ist, dass du nur gut führen kannst, wenn du dich wirklich kennst, dich deinen hinderlichen Glaubenssätzen zuwendest und versuchst, neues Verhalten zu integrieren.
Wenn du dich selbst nicht kennst, wird es dir schwerfallen, dich in andere Menschen hineinzuversetzen. Zwar ist die Fähigkeit, empathisch zu sein, genetisch in uns angelegt, sie muss sich aber in der Interaktion über Jahre hinweg entwickeln. Am Maß deiner Empathie-Fähigkeit kann man den Grad deiner Selbsterkenntnis ablesen. Nur wer achtsam mit sich selbst ist, hat überhaupt die Kapazität, sich wirklich auf andere einzulassen. Und selbstverständlich gilt dies insbesondere für deine Selbstführung.
Selbstreflexion ist Grundlage für persönliches Wachstum
Selbstreflexion bedeutet, sich selbst bewusst wahrzunehmen – die eigenen Gedanken, Gefühle, Reaktionen und Verhaltensweisen zu hinterfragen. Wer sich selbst besser kennt, kann nicht nur bewusster handeln, sondern auch klarer kommunizieren und authentischer führen. Persönliches Wachstum beginnt dort, wo wir ehrlich mit uns selbst sind und uns auch unbequeme Fragen stellen. Warum reagiere ich in bestimmten Situationen immer wieder auf die gleiche Weise? Welche Muster ziehen sich durch mein Leben? Warum triggert mich das Verhalten bestimmter Menschen so stark?
Erst wenn wir erkennen, wie wir „ticken“, können wir gezielt Veränderungen anstoßen. Das gilt für unsere berufliche Rolle ebenso wie für unser privates Umfeld.
Viele Menschen vermeiden tiefergehende Selbstreflexion – bewusst oder unbewusst. Das kann verschiedene Gründe haben:
Gerade in Führungspositionen gibt es oft den Druck, immer stark, diszipliniert und sachorientiert zu sein - ob durch das Unternehmen oder als unbewusste eigene Erwartung. Doch wer sich keine Zeit nimmt, die eigenen Gedanken und Verhaltensweisen zu hinterfragen und in sich hinein zu spüren, bleibt in alten Mustern gefangen – und läuft Gefahr, sich und andere auszubrennen.
So wertvoll Selbstreflexion ist – auch hier braucht es Balance. Wer sich ständig selbst hinterfragt, läuft Gefahr, sich in Gedankenschleifen zu verlieren. Anstatt zu handeln, analysieren wir, zweifeln an uns und kommen nicht ins Tun. Das kann zu Entscheidungsunfähigkeit führen und das Selbstbewusstsein schwächen.
Hier können die Impulse von Verena König dir vielleicht eine wertvolle Hilfestellung bieten:
Empathische Führung beginnt mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion. Wer sich selbst kennt, kann andere besser verstehen. Doch Reflexion allein reicht nicht – sie muss mit Handlungen verbunden sein.
Indem wir achtsam mit uns selbst umgehen, schaffen wir eine Basis für ein gesundes, nachhaltiges Führungsverhalten. Und das wiederum kommt nicht nur uns selbst, sondern auch unserem Umfeld zugute.
=> Schreibe mir gerne in den Kommentar, wie Du mit Selbstreflexion umgehst, ob Du sie als hilfreich erachtest oder ob sie im Alltag einfach viel zu kurz kommt. Fällt Dir Selbstreflexion eher leicht oder ist sie eher Herausforderung für Dich?
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